06.05.2022 – Jugendfeuerwehren im Kreis Böblingen starten durch
„Die Jugendfeuerwehren im Kreis Böblingen starten wieder durch!“ Das stellte der Kreisjugendfeuerwehrwart Gianluca Biela bei der Begrüßung der 111 angereisten Delegierten und zahlreicher Gäste im Feuerwehrhaus in Herrenberg fest. Endlich können, wenn auch immer noch mit Einschränkungen, Veranstaltungen in Präsenz auch in den Jugendfeuerwehren abgehalten werden. So bietet die Delegiertenversammlung Anfang Mai nicht nur einen angemessenen Rahmen für die Wahl des Kreisjugendfeuerwehrwarts und seines Stellvertreters, sondern auch für zwei Ehrungen, die pandemiebedingt noch nicht durchgeführt werden konnten.
Nach der Begrüßung durch den Kreisjugendfeuerwehrwart Gianluca Biela ließ es sich auch Herrenbergs Baubürgermeisterin Susanne Schreiber nicht nehmen, die Jugendlichen und ihre Betreuer*innen in Herrenberg zu begrüßen. Sie stellte dabei den Jugendlichen die Vorzüge der Stadt zu Füßen der Stiftskirche vor und ging auf den hohen Freizeitwert ein. Sie stellte aber auch klar, dass eine Stadt wie Herrenberg eine funktionierende Feuerwehr und eben auch den Nachwuchs dafür braucht und freute sich daher umso mehr, dass so viele engagierte Jugendliche der Einladung nach Herrenberg gefolgt sind.
In das gleiche Horn bläst auch André Weiß, Kommandant der Herrenberger Feuerwehr. Nicht nur in Herrenberg sind viele der Führungskräfte über die Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung gekommen. Die Jugendfeuerwehren bilden das Fundament der Feuerwehr, so Weiß.
Rück- und Ausblick des Kreisjugendwarts
„Die Jugendfeuerwehren im Kreis Böblingen starten wieder durch!“ Lässt dann auch Gianluca Biela in seinem Bericht als Kreisjugendfeuerwehrwart verlauten. Zwar haben die gut zwei Jahre Corona-Lockdown und den damit verbundenen Einschränkungen auch Spuren in der Jugendarbeit hinterlassen. So gingen die in den vor Corona-Jahren stetig steigenden Zahlen erstmals wieder um knapp 10 Prozent zurück. Zum Ende des Jahres engagierten sich 608 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren in den Kindern und Jugendfeuerwehren im Kreis.
Aber: Trotz aller widrigen Umstände konnten dennoch 38 Personen in die Einsatzabteilung übernommen werden. Diese gute Quote soll ebenso beibehalten werden wie auch
die großartige Quote der Mädchen und jungen Frauen in der Jugendfeuerwehr. Sie beträgt aktuell knapp über 20 Prozent und konnte sich vor allem in den vergangenen 5 Jahren auf diesem Niveau ausbauen und halten. „Ich bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft hier noch zulegen können und werden“, so Gianluca Biela. Alles in allem haben die Jugendfeuerwehren den Lockdown mit viel Kreativität und Aktionen vom Online-Training über Care Pakete überstanden. Soweit es die Lage zugelassen hat, konnten auch vereinzelt Präsenztrainings unter den für Jugendfeuerwehren noch strengeren Auflagen zum Schutz der Einsatzabteilungen stattfinden. Gab es auch anfänglich bedenken, ob die Kinder und Jugendlichen mit Masken, Selbsttests und Regeln klarkommen, stellt Biela unter dem Strich fest: „Besser, verantwortlicher und selbstverständlicher als so manch Erwachsener!“.
Zu einer guten Jugendarbeit gehören auch motivierte und gut ausgebildete Gruppenleiter*innen, die ihrerseits den Jugendlichen das erforderliche technische Wissen, aber auch soziale Werte und Verantwortungsbewusstsein vermitteln und vorleben. Um diese auf ihre Aufgabe vorzubereiten, haben Gianluca Biela und Florian Oerthle im April 2021 den Ausbilderlehrgang für Kinder- und Jugendgruppenleiter an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal besucht. So ist die Kreisjugendfeuerwehr Böblingen auch hier überdurchschnittlich gut aufgestellt und kann mit Oliver Zwölfer nun auf drei Ausbilder zurückgreifen. In diesem Jahr konnte deshalb bereits ein Lehrgang in Herrenberg-Gültstein abgehalten werden.
In diesem Jahr holt die Kreisjugendfeuerwehr ihre Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum mit einem Aktionstag im Böblinger Freibad im August nach. Neben diesem Highlight finden aber auch der Pokalwettbewerb und das inzwischen etablierte Kino-Event wieder statt. Mit dem Blick auf diese Veranstaltungen beendete Biela mit den Danksagungen an alle Unterstützer der Kreisjugendfeuerwehr seinen Bericht.
Regularien: Entlastungen und Wahlen
Nach dem Kassenbericht und dem Haushaltsplan für das Jahr 2022, welche durch die Geschäftsführerin Eva Bäuerle-Wizemann vorgetragen wurden, folgten die Entlastung der Kassiererin und die Genehmigung des Haushaltes jeweils einstimmig. Auch die Kreisjugendleitung wurde durch die Delegierten einstimmig entlastet.
Nach fünfjähriger Amtszeit stand in diesem Jahr die Wahl des Kreisjugendfeuerwehrwarts und seines Stellvertreters an. Hierfür übergab Gianluca Biela an den Ehrenkreisjugendwart Ralf Ruthardt, der die Wahlleitung übernahm. In einem offenen Wahlgang ohne Gegenkandidaten wurden die beiden Amtsinhaber einstimmig durch die Versammlung im Amt bestätigt.
Grußworte aus Land und Kreis
Oliver Semmler, der als stellvertretender Landesjugendleiter der Versammlung beiwohnte, freut sich nach zwei Jahren Pandemie, so eine Versammlung wieder in Präsenz erleben zu dürfen. Er gratulierte zu Beginn den Frischgewählten in ihr Amt und der Kreisjugendfeuerwehr zu ihrem Jubiläum. Im Jahr 2023 feiert auch die Landesjugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Jubiläum. Semmler gibt den Delegierten einen kurzen Ausblick, was im Jahr 2022 geplant ist, aber auch, was im Jubiläumsjahr so ansteht: Neben einigen eigenen Aktionen möchte die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg auch an einem Europaprojekt mitwirken.
Thomas Frech geht in seinem Grußwort für den Kreisfeuerwehrverband auf das wichtige Ehrenamt Jugendfeuerwehr ein: „Die Kommandanten brauchen die Jugendfeuerwehr, bleibt dabei und tretet in den Aktiven Dienst bei der Feuerwehr über!“ So sein Appell an die Jugendlichen. Den Betreuern, Jugendwarten und den Mitgliedern der Kreisjugendleitung gilt sein Dank und der des Verbandes für die sehr gute Jugendarbeit auch unter schwierigen Bedingungen.
Ehrungen für jahrelange Jugendarbeit
Langjähriges Engagement galt es bei den Ehrungen zu würdigen. Marvin Binder, stellvertretender Jugendwart von Rutesheim trat selbst vor gut 20 Jahren in die dortige Jugendfeuerwehr ein und übernahm schon bald Verantwortung. Für sein Engagement wird ihm die Ehrennadel der Kreisjugendfeuerwehr Böblingen verliehen.
Für sein Lebenswerk „Jugendfeuerwehr“ wurde Uwe Bosch geehrt. Er hat im Jahr 1994 die Jugendfeuerwehr Böblingen mitbegründet und war bis zum vergangenen Jahr als deren Betreuer mit dabei. Ab 2009 hat er das Fachgebiet Wettbewerbe geleitet und zeigte sich dafür bis heute verantwortlich. Jugendflammen abnahmen, Leistungsspangen durchführen, Schiedsrichter ausbilden, Bundeswettkämpfe ausfechten. Uwe Bosch ist eng damit verbunden und wurde mit der Ehrenurkunde der Kreisjugendfeuerwehr Böblingen ausgezeichnet.