04.05.2016 – Auf die Feuerwehr ist Verlass!
Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands Böblingen im Mercedes Event Center in Sindelfingen.
Voll des Lobes für die Feuerwehren im Landkreis Böblingen waren die Gastredner aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands Böblingen am vergangenen Freitag im Mercedes Event Center in Sindelfingen. Die fast ausschließlich ehrenamtlich organisierten Feuerwehrangehörigen haben im letzten Jahr bei 5.724 Einsätzen 359 Menschenleben gerettet, im Rahmen der Flüchtlingswelle zwei Notunterkünfte für insgesamt 300 Menschen eingerichtet sowie die Landesverbandsversammlung mit 5.000 Besucherinnen und Besuchern ausgerichtet. Die Gastredner sagten den Freiwilligen Feuerwehren als „Garanten der inneren Sicherheit“ jegliche Unterstützung zu, um diese zukunftsfähig zu machen und deren Leistungsfähigkeit nachhaltig zu sichern.
Im vergangenen Jahr haben mehr als 3.800 Feuerwehrangehörige in 26 Freiwilligen sowie vier Werkfeuerwehren Dienst geleistet – in den Einsatzabteilungen, in den Seniorengruppen und in den Jugendfeuerwehren. Diese Menschen erfüllen ehrenamtlich und nahezu unentgeltlich eine Pflichtaufgabe der Städte und Gemeinden zum Wohle und zum Schutz von über 380.000 Bewohnern des Landkreises sowie die zahlreichen kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen. Und das an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. „Was Feuerwehrleute für dieses enorme Engagement derzeit bekommen, ist viel zu wenig“, betonte der Böblinger Landrat Roland Bernhard. Deshalb sei es ihm wichtig, dass man im Landkreis nun eine gute, möglichst einheitliche Lösung zur Förderung dieses Ehrenamts und der Ehrenamtlichen hin bekomme. Die wahren Helden im Landkreis seien die Feuerwehrleute, die im Zweifel für andere Bürger in Not durch das Feuer gingen und ihr Leben riskieren würden. „Das müssen wir entsprechend honorieren“, schloss Bernhard in seinem Plädoyer.
Der ehrenamtliche Feuerwehrdienst soll in Zukunft stärker gefördert werden.
Die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz, die ihr Grußwort stellvertretend für die anwesenden Landtags- und Kreisabgeordneten hielt, wertete die große Liste der anwesenden Ehrengäste als Zeichen der enormen Wertschätzung für die Arbeit der Feuerwehr. Diese leiste nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Land, sondern vermittle in den Jugendfeuerwehren den Kindern und Jugendlichen auch „unschätzbar wertvolle Lebenserfahrung.“ Stefan Hermann, der Vize-Präsident des Landesfeuerwehrver-bands Baden-Württemberg, beglückwünschte im seinem Grußwort die Werkfeuerwehr Daimler AG, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann. Mercedes baue nicht nur sichere Fahrzeuge, sondern habe auch von Anfang an Wert auf die Sicherheit in den Produktionsstätten gelegt.
Eröffnet wurde die Verbandsversammlung von den Gastgebern des Abends, den Vertretern der Daimler AG. Michael Bauer, Leiter der Produktion und Standortverantwortlicher in Sindelfingen und Hartmut Schmitt, Leiter des Sicherheitsmanagements, begrüßten im sogenannten Kuppelbau die vollzählig erschienen 130 Delegierten sowie zahlreiche Gäste aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Werkfeuerwehr. „Auf die Feuerwehren ist Verlass, im Werk und im gesamten Landkreis“, konstatierte Michael Bauer, was angesichts der Hightech und von mehr als zwei Milliarden Euro, die man am Standort investiere, auch dringend geboten sei. Als „Partner der Feuerwehr“ wurde das Sindelfinger Werk schließlich vom Kreisverbandsvorsitzenden Markus Priesching ausgezeichnet, der damit die seit Jahren vorbildliche Unterstützung des Feuerwehrwesens durch den Mercedes Benz-Standort Sindelfingen würdigte.
Das Highlight des Jahres: Versammlung des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg.
Ein Großereignis, die Landesverbandsversammlung im vergangenen Juli, stand noch einmal im Mittelpunkt des Berichts von Markus Priesching, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrver-bands Böblingen. Den mehr als 5.000 Gästen habe man ein unvergessliches Event mit der besonderen Note geboten. Neben der Verbandsversammlung fanden zeitgleich die Landes-ausscheidungen der traditionellen Feuerwehrwettkämpfe und das Landeswertungsspiel der Feuerwehrmusik statt.
Monatelange Vorbereitungen und die Unterstützung der 650 Helferinnen und Helfer hätten sich gelohnt und gezeigt, dass gegenseitige Hilfe, Respekt und Kameradschaft bei den Feuerwehren des Landkreises gelebt würden. „Dadurch können wir die an uns gestellten Aufgaben gemeinsam gut bewältigen“, betonte der Verbandsvorsitzende stolz. Priesching ging in seinem Bericht auch auf die starken Jugendfeuerwehren, die innovative Ausbildung im Landkreis, die Feuerwehrmusik und den Feuerwehrsport sowie auf die Bedeutung der Altersgruppen ein.
Gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.
Dass die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gerade für die Feuerwehren immer wichtiger werde, hob Markus Priesching in seiner Ansprache gleichfalls hervor. Ein erfolgreich abgearbeiteter Feuerwehreinsatz werde von der Öffentlichkeit nur dann als erfolgreich wahrgenommen, wenn in den Medien entsprechend positiv darüber berichtet wird. Deshalb läge ihm eine intensive Öffentlichkeitsarbeit durch die Feuerwehren, die momentan koordiniert durch den Kreisfeuer-wehrverband vorangebracht werde, besonders am Herzen.
Einen Schwerpunkt seiner Verbandsarbeit sieht der Vorsitzenden außerdem bei der Förderung des Ehrenamts. „Wertschätzung, Lob und Anerkennung für die Ehrenamtlichen, aber auch die Entlastung der Führungskräfte ist elementar“, betonte Priesching. Denn nur mit einer besseren Förderung könne der ehrenamtliche Feuerwehrdienst langfristig gesichert werden.
Viele Möglichkeiten der Anerkennung seien ohne großen finanziellen Aufwand machbar. Hilfreich wäre es beispielsweise auch, wenn die Kommunen ihre Ehrenamtlichen bei den immer aufwändigeren Verwaltungsarbeiten unterstützen würden. Dazu zähle auch die Mitgliederwerbung, die aktuell den Feuerwehren selbst überlassen werde, obwohl nach dem Gesetz hier eindeutig die Gemeinden in der Pflicht seien.
Ehre, wem Ehre gebührt.
Mit dem Hinweis auf den „Hauptakt des heutigen Abends“ leitete Markus Priesching schließlich den Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ ein. „Eine solche Ehrung tut gut und ist die verdiente Auszeichnung für die Arbeit, die über viele Jahre hinweg ehrenamtlich geleistet wird“, betonte der Böblinger Kreisverbandsvorsitzende. Insgesamt 19 besonders verdiente Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis Böblingen wurden bei der Kreisverbandsversammlung 2016 geehrt. Die Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg erhielten Ewald Eipper, Peter Hering, Gerd Nädele, Hartmut Schmitt und Roland Vögele.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg für 25 Jahre Einsatzdienst erhielt der Kreisbrandmeister Guido Plischek. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurde an Armin Hochdorfer, Sven Henne, Thomas Reuter, Marcus Winz, Klaus Wölky und Volker Röckle verliehen.
Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielten bei der KFV-Verbandsversammlung Horst Bilwachs, Joachim Bürklen, Bernd Holz, Thomas Körner und Hartmut Wanner. Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold erhielten Wolfgang Finkbeiner und Jürgen Ziegler die höchste, verfügbare Auszeichnung. Mit diesen Ehrungen soll der nicht hoch genug zu schätzende Dienst für die Allgemeinheit gewürdigt werden, den die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen neben ihrem Beruf leisten.